Beteiligungsverfahren zu Segmented Approach RNP X
Um das Umfliegen dicht besiedelter Gebiete zu optimieren, wurden für beide Betriebsrichtungen (Ost und West) mögliche Streckenoptimierungen konstruiert und ihre Lärmauswirkungen berechnet. Im Rahmen eines Beteiligungsverfahrens wurden sowohl die Ergebnisse des Probebetriebes vorgestellt, als auch Vor- und Nachteile der möglichen Optimierungsvarianten mit den betroffenen Kommunen diskutiert.
Was ist Segmented Approach RNP X?
Mit dem Verfahren Segmented Approach RNP X wird eine Maßnahme erprobt, die durch gezielte Streckenführung insbesondere Lärmbelastungen für Anwohner in dicht besiedelten Gebieten reduzieren soll.
Zeitliche Ausdehnung der Maßnahme
Die Maßnahme Segmented Approach wird seit 2011 für verspätete Landungen nach 23 Uhr bis 0 Uhr angewendet. Seit 2021 wird bei niedrigem Verkehrsaufkommen ein Probebetrieb durchgeführt, um das Anflugverfahren bereits ab 22 Uhr anzuwenden, um die dadurch entstehende Lärmentlastungswirkung auszuweiten.
Um das Verfahren auch bei höheren Verkehrsmengen ab 22 Uhr anwenden zu können, wurde dann von der Deutschen Flugsicherung (DFS) beim Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung (BAF) eine entsprechende Ausnahmegenehmigung, ein sog. AltMoC (Alternative Means of Compliance), beantragt. Seit dem 11. Juli 2024 liegt diese Genehmigung vor.
Streckenvarianten für den West- und Ostbetrieb
Die Erkenntnisse des Probebetriebes konnten nun genutzt werden, um eine Bewertung des Verfahrens mit Lärmberechnungen durchzuführen. Mögliche Optimierungsvarianten wurden durch die DFS konstruiert. Die Lärmauswirkungen dieser Varianten wurden durch das UNH berechnet.
Die Berechnungen des UNH machen deutlich: Jede der konstruierten Streckenvarianten ist in ihren Lärmauswirkungen geringer, als der gerade Anflug. Das Beteiligungsverfahren soll nun die für alle betroffnen Kommunen tragfähigste Streckenvariante ermitteln.
Zu den Ergebnissen der Lärmberechnung


Beteiligungsverfahren bei Segmented Approach RNP X
Die erhaltenen Streckenvarianten und ihre errechneten Lärmauswirkungen wurden den betroffenen Kommunen im Rahmen des Beteiligungsverfahrens offengelegt. Kommunale Vertreterinnen und Vertreter wurden zunächst über die Monitoring-Ergebnisse informiert und anschließend mit den möglichen Lärmauswirkungen vertraut gemacht.
Ziele des Beteiligungsverfahrens
Ziel der Beteiligung der betroffenen Kommunen war zum einen Transparenz über die Ergebnisse des Probebetriebes herzustellen. Hierzu wurde u.a. das Monitoring der Flugspuren sowie der Anwendungsquote des Probebetriebes dargestellt. Weiterhin sollten Vor- und Nachteile der vom FFR erarbeiteten lateralen Optimierungen sowie eines Regelbetriebs ab 22 Uhr erörtert werden und die betroffenen Gemeinden die Möglichkeit bekommen, sich hierzu zu positionieren.
Chronik des Beteiligungsverfahrens
Der Sachstand zum Segmented Approach RNP X wird regelmäßig aktualisiert und transparent dargelegt. An dieser Stelle finden Sie wesentliche Meilensteine, Links zu weiterführenden Inhalten sowie die angesprochenen Dokumente:
01.07.2025: Info-Veranstaltung Segmented Approach - Vorstellung der Routenvarianten und Lärmberechnungen
Im Rahmen einer Info-Veranstaltung am 01.07.2025 wurden die verschiedenen geprüften Streckenvarianten und die Ergebnisse der darauf bezogenen Lärmberechnungen schließlich offiziell präsentiert und die Unterlagen veröffentlicht. Weiterhin bestand für die Vertreterinnen und Vertreter der betroffenen Kommunen die Möglichkeit Rückfragen zu den präsentierten Inhalten zu stellen und erstes Feedback abzugeben.
Die Veröffentlichung der Monitoring- und Lärmberechnungsergebnisse im Rahmen der Infoveranstaltung wurde zusätzlich im Rahmen einer Pressemitteilung medial begleitet. Hier können Sie die Pressemitteilung abrufen.
Präsentation: Segmented Approach RNP X/ Zeitliche Ausdehnung & laterale Optimierung
Präsentation: Segmented Approach RNP X/ Weiteres Vorgehen und Zeitplan
20.05./02.06.2025: Erste Informationsgespräche zur Maßnahme
Um einen transparenten Austausch mit den vom Segmented Approach RNP X betroffenen Kommunen zu ermöglichen, fand im Mai und Juni 2025 jeweils ein erstes Informationsgespräch zwischen Vertreterinnen und Vertretern der jeweiligen Kommunen und dem FFR/UNH statt.
Das Informationsgespräch für die Vertreterinnen und Vertreter einer der westlich dem Flughafen gelegenen Kommunen, die von der Maßnahme betroffen sind, fand am 02.06.2025 in Kelsterbach im UNH statt. Dort wurden den Vertreterinnen und Vertretern vorab die Ergebnisse der Lärmberechnungen sowie Informationen zu den weiteren Verfahrensschritten dargelegt.
Die Kommunen östlich des Flughafens wurden separat am 20.05.2025 in das Landratsamt des Kreises Offenbach nach Dietzenbach eingeladen, um den jeweiligen Anliegen ausreichend Raum geben zu können.
14.02.2025: Vorstellung der Monitoring-Auswertungen des erweiterten Probebetriebs in der Fluglärmkommission
Auf der 279. Sitzung der Fluglärmkommission Frankfurt (FLK) wurde zum aktuellen Stand des Probebetriebes des Segmented Approach RNP X informiert:
Die Auswertung des Probebetriebs in den Sommermonaten 2024 zeigt eine sehr gute laterale Einhaltung der Route. Zu erkennen ist außerdem, dass der Segmented Approach (SegApp) häufiger im sog. konstanten Sinkflug („Continous Descent Operations“, CDO) genutzt wird als der Geradeausanflug. Gleichzeitig ist deutlich zu erkennen, dass die Anwendung mit Erteilung des sog. „AltMoC“ („Aternative means of Compliance“) zur Anwendung des SegApp RNP X auch in verkehrsstärkeren Zeiten angestiegen ist: Die Nutzungsquoten zwischen 22-23 Uhr lagen unbereinigt bei durchschnittlich ca. 50% (wobei sich die Nutzung in der Tendenz eher auf Tage mit deutlich höherer Nutzungsquote beschränkt und an anderen Tagen (fast) gar keine Nutzung stattfindet), bereinigt um Wettereinflüsse etc. bei ca. 66%. Zwischen 23-0 Uhr lag die Nutzungsquote bei ca. 76% (unbereinigt) bzw. 93% (bereinigt).
Aktuell wird seitens des Expertengremiums aktiver Schallschutz (ExpASS) an lateralen Optimierungen für beide Betriebsrichtungen gearbeitet. Im Anschluss daran erfolgen Lärmberechnungen durch das Umwelt- und Nachbarschaftshaus (UNH) für die von der Deutschen Flugsicherung (DFS) konstruierten Varianten.
Als nächste Schritte werden in den kommenden Monaten die Ergebnisse der Lärmberechnungen ausgewertet und auf dieser Basis Gespräche mit den betroffenen Kommunen geführt. Hierzu wurden heute bereits grobe Eckpunkte für ein gemeinsames Verfahren des Forum Flughafen und Region (FFR) und der Frankfurter Fluglärmkommission (FLK) zur Einbindung der betroffenen Kommunen angekündigt.
Hier können Sie die gezeigten Präsentationen herunterladen.
Sie fragen, das ExpASS-Team antwortet.
Sie haben eine tiefergehende Frage zum Beteiligungsverfahren, die auf dieser Webseite noch nicht beantwortet wurde? Nutzen Sie die Gelegenheit, Ihre Fragen direkt an das Expertengremium Aktiver Schallschutz (ExpASS) zu stellen.
Das haben andere gefragt:
Das Expertengremium Aktiver Schallschutz (ExpASS)
Geleitet wird das ExpASS gemeinschaftlich von einem Vertreter der DFS und einem Vertreter der Kommunen. Das sind die aktuellen Mitglieder des ExpASS (Stand Januar 2025):
DFS Vorsitz (Dr. Markus Biedermann), Kommunale Vertretung/Co-Vorsitz (Manfred Ockel), Hessische Staatskanzlei (Dr. Ralf Knöll), Fluglärmschutzbeauftrage (Regine Barth), Fluglärmkommission Frankfurt (Paul-Gerhard Weiß), Fraport AG (Steffen Wendeberg), Lufthansa (Frank Lumnitzer)
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ExpASS-Team
Dr. Markus Biedermann, Manfred Ockel, Dr. Ralf Knöll, Regine Barth, Paul-Gerhard Weiß, Steffen Wendeberg, Frank Lumnitzer